Vitamine + homocystein


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Es gibt eine Vielzahl an Vitaminen und alle haben im Stoffwechsel ihre Bedeutung - auch für einen gesunden Testosteronwert.

 

An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf jene Vitamine, deren Messung in jedem Labor oder sogar zu Hause erfolgen kann: routinemäßig, schnell und kostengünstig

 

Zudem ist die folgende Auswahl von besonderer Bedeutung für eine gesunde Optimierung der Testosteronwerte.


Vitamin D3


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Normbereich 25-OH-Vitamin D3:  20(30) -70 ng/ml

= 50(70)-170 nmol/l  (je nach Labor).

 

Das Sonnenhormon Vitamin D ist in aller Munde. Erst kürzlich fand es sogar Eingang in die Wirtschaftssendung WISO im ZDF. Wenn auch leider mit sehr unvollständigem Inhalt.

 

Das Vitamin genannte Hormon wird in der Haut durch UV-B-Strahlung der Wellenlänge 290-315nm aus Cholesterin gebildet und erfährt im Körper unter anderem in der Leber (25-Oh-Vitamin D3) und Niere (1,25-OH-Vitamin-D3) weitere Aktivierungsschritte.

 

Vitamin D hat breite Aufgaben im menschlichen Stoffwechsel. Es stärkt nicht nur die Knochen, sondern moduliert das Immunsystem, verbessert die Nervenleitgeschwindigkeit und korreliert mit dem Testosteronwert.

 

Auch wenn der "Hype" in den letzten Jahren etwas übetrieben erscheint und der menschliche Organismus viel zu komplex ist, als dass man nur einem Stoff mannigfaltige Wundereffekte zuschreiben kann: Vitamin D kann eine Menge!

 

Der Mensch stammt aus äquatornahen Breitengraden und ist somit an Vitamin D Spiegel gewöhnt, die insbesondere in Mittel- und Nordeuropa im Winterhalbjahr nicht erreicht werden können.

 

Der Einstrahlwinkel der UV-Strahlen der Sonne  ist nur zwischen April und Oktober für eine Vitamin-D-Produktion in der Haut ausreichend. Im Winterhalbjahr bringen selbst Aufenthalte in der Sonne daher wenig für die Vitamin-D-Produktion. 

Die über die Nahrung aufgenommenen Mengen sind - selbst bei einer Lachs-Eier-Milch-dominierten Kost sehr gering.

 

Sonnenschutzmittel verhindern auf Grund ihrer UV-Filter die Vitamin-D Bildung sehr zuverlässig!

Bereits eine geringe Dauer von 10-15 min. ungerschützt mit größeren Körperflächen (Arme, Beine, Oberkörper) sorgt für eine ausreichende Vitamin-D-Bildung! Danach kann zum Schutz vor Sonnenbrand eingecremt werden. Bei längerer Sonneneinwirkung wird die Vitamin-D-Bildung sehr rasch heruntergefahren. Mit dem Alter nimmt die Fähigkeit zur VD-Synthese in der Haut ab.

 

In der Labordiagnostik finden sich, selbst im Sommerhalbjahr, oft unzureichende Vitamin-D-Spiegel im Blut. Dabei ist eine Anhebung des Spiegels in den Normbereich nach gegenwärtigem Kenntnisstand ohne Nebenwirkungen, aber mit viel potenziell positivem Nutzen verbunden!

 

Gemessen wird in aller Regel die Speicherform als 25-OH-Vitamin-D3 (Calcidiol).

Das eigentlich aktive 1,25-OH-Vitamin-D3 (Calcitriol) unterliegt größeren Schwankungen und dessen Messung ist Spezialfällen der Endokrinologie vorbehalten.

 

Normbereich 25-OH-Vitamin D3:  30 (20) -70 ng/ml = 70 (50)-170 nmol/l  (je nach Labor)

Angestrebt werden sollte mindestens ein Wert von 30 ng/ml ( 70 nmol/l) . Oft wird jedoch auch eine Untergrenze von 20 ng/ml (50 nmol/l) angegeben.

Ideale Werte liegen jedoch im Bereich zwischen 40-60 ng/ml, ohne das hier Nebenwirkungen zu erwarten sind.

 

Eine Messung ist kostengünstig und schnell durchgeführt. Es gibt inzwischen auch einfach durchführbare und zuverlässige Schnelltests. Die Kosten bewegen sich zwischen 15 bis 30€. Eine Messung macht 2x jährlich Sinn: zu Beginn des Sommerhalbjahrs im April und zum Ende im Oktober.

 

Bei unzureichenden Spiegeln kann einfach und günstig eine Ergänzung im sicheren Bereich z.B. mit 1000 I.E. Cholecalciferol pro Tag durchgeführt werden. Diese Dosis gilt als sicher und als besser im Vergleich zu der Hochdosistherapie von 20.000IE einmal pro Woche. Bei sehr starkem Mangel kann jedoch die Hochdosistherapie notwendig sein. Sprechen Sie hier unbedingt mit ihrem Arzt! Eigenmächtige Hochdosistherapien OHNE ärztliche Begleitung und Kontrolle sind zu vermeiden und können schwere Nebenwirkungen haben.


Folsäure / Folate


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Folsäure ist vielen Menschen vor allem als Schwangerschafts-Vitamin ein Begriff. Frauen sollten es unbedingt ausreichend einnehmen, um Neuralrohrdefekte beim Säugling zu vermeiden.

Die "Folsäure" selber, wie wir sie zumeist bedingt durch Werbung und Zusatzstoffe kennen, ist ein Kunstprodukt.

Folsäure, oder chemisch genauer Pteroylmonoglutaminsäure, ist eine häufige, rein synthetische Variante der Folat-Gruppe.

 

Folate finden sich in vielen natürlichen Lebensmitteln - vor allem grünen Gemüsen, Salaten und vielen Knollen, Innereien wie Leber und im Eigelb. Aber auch einige Getreiden sowie Nüsse und Samen enthalten größere Mengen Folate.

 

Der Unterschied zwischen synthetischer Folsäure und natürlichen Folaten ist wichtig: bei bestimmten Personengruppen können synthetische Folsäuren nicht ausreichend gut verstoffwechselt und in die biologisch aktive Form der 5-Methyltetrahydrofolsäure (5-MTHF) umgewandelt werden. So resultieren bei größeren Einnahmemengen synthetischer Folsäure zum einen dennoch unzureichende Wirkspiegel und ferner unter Umständen schädigende Effekte auf zellulärer Ebene. Bei natürlichen Folaten ist dies nicht möglich.

Folate haben wichtige Funktion im Zellstoffwechsel: durch verschiedene Zwischenschritte entsteht die biologisch aktive 5-Methyltetrahydrofolsäure (5-MTHF).  Sie ist Ausgangspunkt insbesondere für die Synthese von DNA-Bausteinen (Nukleinsäuren) und daher vor allem bei der Zellteilung und Entwicklung wichtig. Das erklärt die hohe Bedeutung in der Schwangerschaft beim rapide Wachsenden Embyro.

Desweiteren ist 5-MTHF auch an der Synthese und Bildung verschiedener Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin beteiligt, was die positiven Effekte einer folatreichen Kost bzw. Folsäure-Ergänzung auf die

Gemütslage begründet.

 

In Kombination mit Vitamin B12 (Cobalamin)und Vitamin B6 (Pyridoxin) ist 5-MTHF außerdem an der Entgiftung der toxischen Aminosäure Homocystein beteiligt (siehe Abschnitt weiter unten). In diesem Zusammenhang ist die Folsäure auch maßgeblich wichtig für eine gesunde Heranreifung der Spermien im Hoden: es verbessert deren Funktionalität und erhöht die Fruchtbarkeit.

 

Labormessung

Folsäure kann sowohl im Serum als auch im Erythrozyten (rote Blutkörperchen) gemessen werden. Letzter Wert gibt eine bessere Aussagekraft über die Folsäureversorgung der letzten 2-4 Monate.

 

Normwert Folsäure im Serum:   > 2,5 ng/ml (besser > 4 ng/ml) höhere Werte sind besser!

Normwert Folsäure im Erythrozyten:    523 - 1260 µg/l  - höhere Werte sind besser!


Vitamin B12 - Cobalamin


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 Vitamin B12 wird zumindest in der Werbung immer als Fit- und Muntermacher angepriesen und gilt hier als Alleskönner.

Vitamin B12 - synthstisch zumeist  Cyanocobalamin - ist insbesondere in tierischen Lebensmitteln in größeren Mengen vorhanden. Der Name leitet sich von dem zentralen Cobaltatom der Cobalamine ab.
Es gibt verschiedene inaktive und aktive Cobalamine die gleichzeitig in einem Organismus vorliegen - einige davon als Speicherformen.

Bei einer hochwertigen Mischkost - selbst vegetarisch - ist ein Mangel sehr selten. Gleichwohl können bei einer vegetarischen Kost die Werte im unteren Drittel liegen. Veganer und andere diätetische Extremformen haben fast immer ein Defizit, sofern keine Ergänzung erfolgt.

Der menschliche Körper speichert Vitamin B12 vor allem in der Leber und diese Speicher reichen gewöhnlich für bis zu 5 Jahren.

Gleichwohl ein Mangel erst spät entsteht: eine gute Versorgung mit dem Vitamin im oberen Drittel kann eine Menge positiver Effekte haben.

So spielt das Vitamin als Cofaktor und Coenzym, zumeist in enger Verbindung mit Folaten/5-MTHF und teils Vitamin B6, eine wichtige Rolle bei der Blutbildung im Knochenmarkt. Zudem ist es bedeutsam für die ausreichende Bildung der sog. Myelinschicht, der Isolierung der Nervenfaserkabel.

Bei Nervenerkrankungen wie Polyneuropathien werden versuchsweise auch sehr hohe Dosierungen eingesetzt, der ein negativer Effekt bisher nicht bekannt ist.

 

Die Aufnahme von Vitamin B12 über die Nahrung erfolgt über mehrere Schritte: zunächst wird das B12 aus der Nahrung an Haptocorrin im Speichel gebunden. Dieses wiederum wird im Magen an den dort gebildeten Intrinsic-Factor gekoppelt. Dieser transportiert das B12 bis in den Dünndarm, wo es von spezialisierten Zellen aufgenommen werden kann. Mit zunehmendem Lebensalter sinkt insbesondere die Menge des vom Magen produzierten Intrinsic-Factors und somit die Gesamtaufnahme von Vitamin B12.

Eine Lösung können subkutante oder intramuskuläre Injektionen sein. Auch eine Gabe von aktivem Cobalamin als Methyl-Cobalamin, dass sublingual bereits aufgneommen werden kann, ist eine Möglichkeit.

Im Blut wird das B12 größenteils wieder an Haptocorrin gebunden - nur ca. 20-30% liegen als aktives Holo-Transcobalamin vor.

 

In Verbindung mit 5-MTHF und Vitamin B6 ist es an der Entsorgung des Homocysteins beteiligt, wodurch seine Bedeutung auch für eine gesunde Spermienproduktion herausgestellt werden kann. Auch für die psychische und Nervengesundheit ist ein guter Versorgungsstatus mit B12 wichtig.

 

Achtung: Der Serum-Wert von Vitamin B12 ist nur bedingt aussagekräftig. Für eine präzise Abschätzung der Versorgung des Organismus mit biologisch aktivem Vitamin B12 eignen sich besser Holo-Transcobalamin (aktives B12) oder die Methylmalonsäure, welche bei B12-Mangel ansteigt.

 

Normwert B12 im Serum:   211-911 pg/ml (Graubereich bis 400 pg/ml -> erweiterte Diagnostik nutzen!)

Normwert Holo-Transcobalamin:   > 50 pmol/l     35-50 pmol/l Graubereich     <35 pmol/l Mangel

Normwert Methylmalonsäure: 50-300 nmol/l  (Achtung:  auch bei der seltenen  pädiatrischen Erbkrankheit Methylmalonazidurie und bei Nierenerkrankungen evtl. erhöht!)


Vitamin B6 - Pyridoxin


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Vitamin B6 umfasst verschiedene, chemisch sich ähnelnde Moleküle der Pyridine wie Pyridoxin, Pyridoxamin oder Pyridoxal.

Gemessen wird zumeist das Pryidoxin-Phosphat oder Pyridoxal-5-phosphat - es ist die als Cofaktor aktive Form und an über 100 enzymatischen Reaktionen beteiligt.

Insbesondere im Proteinstoffwechsel, aber auch im Abbau der Kohlenhydrate und Fette sowie in der Verarbeitung von Nervenbotenstoffen ist Vitamin B6 beteiligt.


Mangelzustände an Vitamin B6 sind auf Grund dessen großer Verbreitung in vielen pflanzlichen wie tierischen Lebensmitteln sehr selten. Sie treten eher bei Kranken, insbesondere mangelernährten Personengruppen auf. Bei sehr einseitiger Kost und extremen Diäten können Mangelzustände auftreten. Diskutiert wird der Nutzen einer zusätzlichen Zufuhr an B6 zur Verbesserung der Aktivität der DAO-Diaminoxidase bei Histaminintoleranz / Störungen im Abbau der biogenen Amine.

Vitamin B6-reiche Lebensmittel sind Bierhefe, Weizenkleie, Avocados, Bananen, Walnüsse, Sojabohnen, Linsen, fette Seefische wie Lachs und Hering, Rind- und Schweinefleisch.

 

Achtung: bei größeren Dosierungen mit B6-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln können Nervenschäden wie sensible und motorische Polyneuropathien auftreten. Die genaue Grenzdosis ist je nach Individuum unterschiedlich. Mit handelsüblichen Nahrungsergänzungsmitteln werden diese Mengen überlicherweise nicht erreicht. Spezialpräparate und hochdosierte B-Komplexe, vor allem aus dem Ausland, können jedoch stark überdosiert sein und bei empfindlichen Personen Probleme auslösen. Im Zweifel Dosis ermitteln und das Präparat absetzen sowie den B6-Spiegel bestimmen lassen. Die sichere Obergrenz gemäß EFSA liegt gemeinhin bei 25-50mg pro Tag.

 

Normwert Pyridoxal-5-Phosphat im Serum:   8,7 bis 27,6 µg/l


Toxisches Homocystein


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Homocystein (manchmal auch Homocystin) ist ein "Abfallprodukt", das im Stoffwechsel der Aminosäure Methionin anfällt. Insbesondere nach proteinreicher Kost kommt es zu einem Anstieg im Blutserum.

 

Für die Re-Methylierung genannte Entgiftung braucht der Mensch ausreichende Mengen an aktiver Folsäure  MTHF (Methyltetrahydrofolat), Vitamin B12 und Vitamin B6.

Je nach genetischer Veranlagung gibt es in diesem Kreislauf verschiedene Störungen dieser Abläufe: das toxische und für die Zelle nicht nutzbare Homocystein kann sich anreichern. Diskutiert werden vielfältige negative Effekte auf die Gefäßgesundheit, die psychische und Nervengesundheit sowie das Herz-Kreislaufsystem.


Homocystein gilt als Risikomarker für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depression, Stimmungsschwankungen und auch Zeugungsprobleme/Unfruchtbarkeit!

 

So konnte man nachweisen, das zu viel Homocystein die Spermien in ihrer Funktionsweise schädigt. Durch eine zusätzliche Gabe der drei Vitamine Folsäure, B12 und B6 kann der Homocysteinwert zuverlässig gesenkt und die Spermaqualität erhöht werden.

 

Normwert:

< 12 µmol/l   -   Ideal  < 10 µmol/l

> 30 µmol/l --> Verdacht auf eine anlagebedingte Hyperhomocysteinämie!


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